Montag, 15.05.17, Täbingen - Genf, ca. 15 km mit dem Fahrrad und 395 km mit dem Zug:

Um „warm“ zu werden fahren wir von Horsts Haus in Täbingen nach Rottweil. Eine schöne Zugfahrt von Rottweil nach Zürich über Schaffhausen mit dem Rheinfall. Die Fahrräder hängen am Haken, der Zug hat 8 Minuten Verspätung, holt das aber bis Zürich  - wo wir umsteigen müssen – wieder auf. Am Züricher Bahnhof angekommen geht die Rolltreppe nicht und wir müssen so die großen Stufen runterfahren, da hat´s schon kräftig geschüttelt.

Der Bahnsteig ist voll und unser Radwaggon ist ganz vorne bei der Lokomotive. Bis wir dort ganz vorne angekommen sind, ist der Bahnsteig komplett leer.Ich drücke immer wieder auf eine Tür, damit der Zug nicht ohne uns weiterfährt. In Genf angekommen suchen wir unser Hotel. Am Ausgang des Bahnhofs bemerken wir, dass wir zwei Straßen zu weit Richtung See sind. Deshalb gehen wir den Berg wieder hoch, um in die „Rue de Lausanne“ zu kommen. Das City-Hostel ist wie der Jugendtrakt im Haus Bittenhalde in Tieringen, allerdings sehr sauber. Wir haben ein Zimmer mit Doppelstockbett.

Nach unserer Ankunft machen wir uns auf, Genf zu besichtigen. Quai Wilson mit schönem Blick auf Genf und die Fontäne, danach Richtung Kathedrale, in der wir unseren ersten Stempel holen. Wir besichtigen die Kathedrale und machen auch eine Turmbesteigung für 5 CHF (das lohnt sich auf jeden Fall). Hier oben sehen wir auf den Lac Lemon und auch auf die andere Seite Frankreich, wo wir die nächsten Wochen unterwegs sein werden. Bei „Bourg de Four“ trinken wir 2 Bierchen mit 0,25 l für jeweils 4,50 CHF. Im Anschluss geht es zur „Reformation Wall“, passt ja im 500. Reformationsjahr. Aber von Martin Luther gibt es keine Skulptur, er wird nur an der Seite der Treppe erwähnt, hier sind die schweizerischen, holländischen und englischen Reformatoren wichtiger.

Wir gehen weiter und versuchen, zu Fuß das UNO-Gebäude zu suchen. Aber wir verlaufen uns und fragen eine Frau, die uns versucht auf Französisch zu erklären, dass die Wegbeschreibung zu kompliziert ist und wir lieber den Bus nehmen sollen. Das tun wir dann auch, die Haltestelle ist 200 m entfernt. Nice to have, aber beim nächsten Genf-Besuch werde ich mir das nicht nochmals anschauen. Auf dem Heimweg essen wir eine sehr gute Steinofenpizza in der Pizzeria Costa Smeralda nahe dem Parc du Château-Banquet.

Die Nacht ist laut, wir hören die einfahrenden Züge mit Ihren Bremsen, und auch auf der Straße ist immer wieder was los.

 

Dienstag, 16.05.2017, Genf – Seyssel, ca. 70 km, 15,1 Durchschnitt, 950 hm:

Um 09.00 Uhr kämpfen wir uns durch Genf und seine Vororte. Das GPS auf dem Handy funktioniert noch nicht, es sind keine Straßen zu erkennen, sondern nur unsere „lila Fahrlinie“. Das liegt wohl daran, dass ich Datenroaming noch nicht freigeschalten habe. Aber GPS ist trotzdem Gold wert, da es viel zu kompliziert wäre, mit Karten durch die Vororte zu fahren. Den Grenzübergang von der Schweiz nach Frankreich bemerken wir gar nicht!

 Vor dem ersten Anstieg nach Beaumont besuchen wir eine Bar auf französischer Seite, um ein belegtes Baguette zu essen und einen Café au lait zu trinken. Danach geht´s erst ziemlich und später etwas mäßiger den Berg hoch. In Beaumont besuchen wir die Kirche mit dem Jakobusdenkmal. Ich bin aber etwas enttäuscht, in der Kirche – wie in den meisten Kirchen in Frankreich – gibt es keinen Stempel für unseren Pilgerpass. Beim ehemaligen Karthäuserkloster ist auch alles geschlossen, den Weg nehmen wir abweichend vom GPS-Track nach oben. Der Weg führt uns auf sehr steinigem und manchmal zu steilem Gelände (so steil, dass wir schieben müssen) auf den Col de Mont Sion, 60 zusätzliche Höhenmeter an diesem Tag. Nach der kleinen Abfahrt haben wir einen tollen Blick auf Genf, den See und die Fontäne.

Der Anstieg nach Chaumont hoch ist sehr anstrengend, es ist heiß, aber wir belohnen uns mit einer Mittagspause und 2 Panache (Radler). Auch hier geht der Weg anschließend wieder hinunter um wieder bis nach Designy knackig anzusteigen. Gott sei Dank sind die Kirchen immer schön kühl…. Und es geht danach wieder nach unten mit einer schönen langen Abfahrt nach Seyssel. Wir übernachten in einem Mobil-Home auf dem Camping Matraz (15 € p.P.) im großen 6-Mann-Zelt mit aufblasbaren Betten. Mit unseren Fahrrädern fahren wir nach Seyssel, einer kleinen schnuckeligen Stadt mit zwei Stadthälften. Der Teiler ist die Rhone, die man über eine tolle Brücke überquert. Auf der anderen Seite spielen eine Handvoll älterer Männer Boule, das wohl bekannteste Spiel aus Frankreich. In der Kneipe, in der wir essen wollen, gibt es um 19.00 Uhr !!!!! kein Essen mehr. Das ist sehr enttäuschend! Auf dem Weg zum Zeltplatz kommen wir an einer Bäckerei vorbei, in der wir schließlich noch etwas zu essen kaufen können (ich eine Pizzaschnitte). Dort werden wir morgen auch unser Frühstück einnehmen.

 

Mittwoch, 17.05.2017:  Seyssel – Saint-Genix-Sur-Guiers, 65 km, 15 Durchschnitt, 1003 hm, Fahrzeit 4:20 Std.:

Morgens gehen wir in den Supermarkt „Carrefour“ und kaufen Salami sowie Äpfel. Anschließend frühstücken wir in der Bäckerei mit Café au lait und Croissant. Die ersten 20 km sind erst mal recht flach, danach steigt der Weg an bis Jongieux. Die Abfahrt nach Yenne ist erholsam. Weder die Kirche noch die Kapelle liegen an unserem Radweg. Nach ca. 41 km geht es stetig von 250 hm bis auf 850 hm auf den Col du Mont Tournier. Eigentlich wollen wir dort oben etwas trinken, aber es gibt leider nirgends ein Restaurant. Bei der Abfahrt kommen uns einige Fahrradfahrer entgegen, die haben die Plagerei noch vor sich. In Gressin machen wir Pause an der Kirche, die Chapelle de Pigmient verpassen wir, obwohl der Ort echt klein ist! In Saint-Genix übernachten wir auf dem Campingplatz „Les Bords du Guiers“ im Mobil-Home für 25 €. Die Chefin ist super nett, eine holländische Französin, sie spricht deutsch. Nebenan ist ein Netto-Markt, dort kaufe ich für jeden von uns 2 Dosen Bier (endlich mal wieder 0,5 Liter) und ein Mousse-au-chocolat. Beides genießen wir auf unserer kleinen Terrasse des Mobil-Homes.

Im Restaurant des Zeltplatzes gibt es zum Abendessen leckere Hamburger mit einem regionalen Wein. Schade, dass der Swimming-Pool nicht geöffnet ist, weil der Ehemann der Besitzerin in Israel ist. Alles in allem eine super Location, die ich unbedingt empfehlen kann.

 

2017-05-15-Bahnhof Rottweil

2017-05-15 Räder im Zug

2017-05-15 Fontäne Genf

2017-05-15 von der Kathedrale

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2017-05-15 von der Kathedrale

2017-05-15 Jakobus in Genf

2017-05-15 kühles Feldschösschen

2017-05-15 Musikfestival

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2017-05-15 UN Genf

2017-05-16 Erste Stempelstelle

2017-05-16 Beaumont

2017-05-16 Wegweiser Beaumont

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2017-05-16 Schlafzelt Seyssel

2017-05-16 Wegweiser Seyssel

2017-05-17 Rhone noch klein

2017-05-17 Ganz schön heiss

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2017-05-17 Kampf auf den Berg

2017-05-17 Col du Mont Tournier

2017-05-17 Mobile Home in St. Genix

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