Samstag, 20.05.2017: Saint Julien Molin Molette - Saint Jeures, ca. 57 km, 14,3 Durchschnitt, 1020 hm, 4:02 Fahrzeit:

Nach einer kalten Nacht im alten Wohnwagen geht´s zur Morgentoilette (Plumpsklo zum Hinstehen). Die Sonne scheint ein wenig, es hat aber nur 8-10 Grad. Wir fahren los, erst über eine Anhöhe und dann talwärts nach Bourg-Argenthal. Dort trinken wir in einer Bar Café au lait. Gesellschaft leisten uns vier Männer und eine Frau, die sich schon je ein Achtel Wein gönnen. In der örtlichen Kirche suche ich vergebens einen Stempel, aber die Mesmerin zeigt mir den Weg zur „Tourist Info“, in der es den Pilgerstempel gibt. Super nett.

Anschließend geht es von 580 hm auf 1.030 hm über den Col Le Tracol. Auf dem Parkplatz sind viele Läufer mit Startnummern, heute ist wohl Charitylauf. Die Abfahrt nach Riotod ist windig und kalt. Vor der Kirche setzen wir uns beim Restaurant in der Sonne, um uns aufzuwärmen Auf dem Platz ist ein Stand mit Verpflegung für ein Radrennen (Amateure). Als wir unser Radler getrunken haben, bekommen wir von den Männern der Verpflegungsstation die Reste an Wurst, Baguette und Süßigkeiten. Echt nett, sie fragen uns auch, was wir so machen und so kommen wir ins Gespräch, wenn man das so nennen kann (sie können kein Deutsch, wir kein Französisch ;-)). In Tence führt uns das Navi in falscher Richtung durch die Altstadt (Durchfahrt verboten)!

Um 16.00 Uhr erreichen wir dann unseren Zielort St. Jeures auf 1.042 hm. In der Gite „Le Fougal“ haben wir morgens reserviert und es ist ein tolles Haus. Abends gibt es vor dem Essen einen Aperitif: Sekt mit Cassis, wunderbar. Wir sind ca. 18 Pilger und das Abendessen schmeckt sehr gut (Suppe, Hähnchen mit Gemüse und zum Nachtisch ein Rhabarberkuchen und Eis, alles mit Baguette und Wein). SEHR ZU EMPFEHLEN.

Sonntag, 21.05.2017: Saint Jeures  - Saugues, ca. 89 km, 15,2 Durchschnitt, 1.340 hm, 5:52 Fahrzeit:

Königsetappe (2 auf einmal). Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück mit Baguette, selbst gemachten Marmeladen, Joghurt usw. brechen wir gegen 08.45 Uhr auf, nicht ohne uns herzlich von Pilgerfreund Mike aus der Schweiz (Thun) zu verabschieden. Zu Beginn fahren wir von 1.050 m auf 1.267 m hoch, viele Radfahrer sind schon unterwegs. In Frankreich ist es wie bei den Motorradfahrern, alle Radfahrer grüßen sich im Vorbeifahren! Es folgt eine lange Abfahrt mit kleinen knackigen Anstiegen bis nach Le Puy. In Brives-Charensac überqueren wir die Loire und sind danach in Le Puy. Wir stiefeln teilweise auf Treppen hoch zur Kathedrale. Endlich kann Horst wieder einen Pilgerausweis kaufen. Ich kaufe für meine kleine Jule (bald 13 Jahre alt) einen Anhänger mit Franz von Assisi drauf.

Die Statue „Notre Dame de France“ liegt sehr schön gelegen auf einem Kegel oberhalb der Kathedrale. Da es aber doch einige Stufen sind und 5 € Eintritt verlangt wird, schauen wir nur „von weitem“. Den Rest des Tages (ab ca. 13.15 Uhr) geht es erstmal gemächlich aufwärts bis auf 1138 m nach Montbonnet. Es folgt eine Abfahrt bis auf 620 hm. Zwischendurch trinken wir in einer Bar in St. Privat d´Allier 2 Radler à 0,25 l.

Unten angekommen geht es gleich wieder ca. 12 km hoch auf 1.060 hm. Gegen 17.20 Uhr erreichen wir unsere Herberge in Saugues. Der Hospitalero ist etwas chaotisch und sieht aus wie Bernard Tapie. Das Gebäude und die Lage sind allerdings wunderschön. Abendessen soll es um 19.00 Uhr geben. Als wir dann gegen 19.25 Uhr in den Speisesaal kommen, fällt es der Chefin ein, sie könnte nun auch den anderen klingeln! Linsensuppe, gratinierte Kartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Zum Nachtisch gibt es Apfelmus und zum Trinken nur Wasser. Den Wein kaufen wir uns dann für 10 € die 0.75 Flasche….