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Sonntag, 20.05.2012:

Rubiaes – Tui, ca. 19,3 km

Nach meinem Ruhetag geht´s meiner Ferse wesentlich besser. Es beginnt zu regnen und so geht´s mit dem roten Leuchtponcho um 07.20 Uhr los. Nach ca. 7 km kommt eine nette Bar. Da sitzt Danette aus Kalifornien und ich setze mich zu ihr. Sie kann ganz gut Deutsch, hat Cousinen in Deutschland und war Austauschschülerin in Bremerhaven. Dann kommt noch ein 65jähriger netter und sehr gesprächiger Franzose. Als wir aufbrechen, kommen die älteren Deutschen, die ich in Rates schon getroffen habe. Ich trotte weiter und der Weg ist ganz gut zu laufen. In Valenca angekommen verschwinden kurzerhand die Pfeile, was aber an mir lag ;-) aber ich muss ja Richtung Grenze zu Spanien. Zuvor mache in noch eine Pause auf einer Bank unterhalb der Altstadt (Burg) im Schatten eines Baumes.

Danach geht es über die Brücke, die den Minho überquert und gleichzeitig die Grenze zwischen Spanien und Portugal markiert. Angekommen in Tui übersehe ich das Schild der Herberge, ich drehe etwas um und Danette kommt mir entgegen. Auch sie hat wohl die Markierung nicht gesehen. Die Herberge ist sehr schön, es gibt zum ersten Mal „Einwegbettbezüge“. Nach einem Schläfchen gehe ich in die Stadt zur Apotheke, die allerdings etwas weiter weg ist, da Sonntag ist und nicht alle Apotheken geöffnet haben (natürlich von 4 möglichen ist die, die offen hat, die am weitesten entfernte).

Danach esse ich um 17.20 Uhr als einziger Gast einen Hamburger, bin wohl für spanische Verhältnisse etwas früh dran. Tui ist eine wirklich schöne Stadt.

Montag, 21.05.2012:

Tui – Mos, ca. 21 km

Die Nacht war schlimm. 2 Straßen von der Herberge entfernt ist eine Diskothek , die mich mit den lauten Bässen um den Schlaf gebracht hat. Trotzdem geht´s los, Danette und ich wollen eigentlich noch ein Frühstück zu uns nehmen, aber die Bars sind noch geschlossen. Die heutige Etappe ist einfach, es geht nur wenig rauf und runter. Erst in Orbette (nach ca. 9 km) kommt die erste Bar. Da ist schon das brasilianische Paar, ich setze mich dazu, später kommen Danette und Michelle (ein 65jähriger, netter und sehr gesprächiger Franzose). Nach einem caffe con leche und einem bocadillo con jamon geht es weiter durch das Industriegebiet von O Porrino. Viel gibt es  hier nicht zu erzählen, es ist eintönig und die Straße geht beinahe kerzengerade einige km. In O Porrino verlaufe ich mich, und plötzlich stehe ich im eingezäunten Parkplatz am Bahnhof. Aber ein netter Spanier lotst mich wieder auf den Weg.

Die letzten km sind etwas beschwerlich, aber ich komme dann in Mos in der sporadischen Herberge an. Bezahlen und anmelden muss man sich im Kiosk nebenan. Im Hüttenbuch sehe ich, dass Gerhard und Benedikt gestern da waren. Nach dem Duschen und Kleinkram waschen schlafe ich eine Runde. (Mein Zehennagel des linken großen Zehs löst sich stark ab). Dann esse ich einen bocadillo con jamon  mit Schokoriegel und ein Superbock dazu. Die beiden älteren Deutschen laden mich zu einem Glas Vino Tinto ein. Danach trinke ich noch einen caffe con leche und erhalte eine „Privatführung“ im restaurierten „Schloss“ von Mos. Abends lese ich mein Buch und höre Musik vom Sonderdruck 26 für den Landesposaunentag in Ulm. Mein Zehennagel hängt kaum noch dran, so beschließe ich, ihn wegzuschneiden und mit „Hartmann´s“-Hautersatz zuzukleben.

Dienstag, 22.05.2012:

Mos – Pontevedra, ca. 26,5 km

Es geht um 07.20 Uhr los, etwas bewölkt (mit schönem Morgennebel). Der Zeh funktioniert gut, das Frühstück fällt allerdings aus, da die Bar noch nicht geöffnet hat. Nach einer starken Steigung kommt ein ebenso starkes Gefälle, aber meine neue knieschonende Stocktechnik zahlt sich aus. Alle Bars auf dem Weg haben noch zu. Auf dem Weg entdecke ich einen auffälligen Markierungsstein, den „Marco Milario Romano“. Es handelt sich um einen römischen Meilenstein, denn der Jakobsweg folgt teilweise der Via Romana XIX.

Durch Redondela gehe ich kurz durch, frühstücke (nach 9,4 km) in einer Bar: 1 caffe con leche, 2 Magdalenas, 1 Cola, 1 Orangensaft. Nach Redondela steigt der Weg wieder an, dann wieder runter nach Pontesampaio mit einer beeindruckenden Aussicht auf die Bucht. Die Herberge von Pontevedra ist am Stadtrand, gut und modern eingerichtet, aber der Schlafraum ist wieder groß.

Nach einem Schläfchen gehe ich in die Stadt. Nicht ganz rein, 1,5 Kilometer sind mir heute zu viel. Aber um Obst einzukaufen und ein Gelado mit Stracciatella reicht´s.

Gegenüber der Herberge esse ich zu Abend, das Pilgermenü ist sehr gut und zwei Deutsche setzen sich zu mir. Die Nacht ist sehr laut, aber dank Oropax höre ich nicht all zu viel. Schlimmer ist das Bett: Ich darf heute oben schlafen und ich komme mir vor wie auf einem Schiff, da das Gestell sehr wackelig ist. Aber es geht.

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