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(Pfingst-)Sonntag-Domingo, 23. Mai 2010, Ponferrada – Villafranca de Bierzo, 24,8 km

Alex und ich treffen uns vor dem Hostal, Günther beschließt langsam weiter ohne uns zu gehen. Heute wird es sehr heiss, um 09.00 Uhr hat es schon 26 Grad. Ich denke es war so gegen 13.00 Uhr bei 35 Grad. Der Weg ist sehr schön, wir wandern im „Bierzo“ durch viele sehr schöne Weinberge. Aber wir schwitzen wie blöd, die letzten 3-4 km sind sehr sehr beschwerlich. Die  Herberge „Ave Fenix“ kommt im Pilgerführer gut weg, ich finde es nicht so prickelnd hier. Es wirkt vieles ungepflegt und alt. Plötzlich taucht nachmittags wieder unser Günther auf, die Herbergen auf dem Weg haben ihm nicht so gefallen ;-)

Wir gehen in die kleine Stadt rein die einen schönen zentralen Marktplatz mit einigen Restaurants hat. Dort treffen wir unsere Hollandschwestern und essen ein Pilgermenü, da setzt sich unser japanischer Freund zu uns und etwas später kommt noch ein Australier aus Sidney und gesellt sich zu uns. Wieder ein schöner friedlicher internationaler Treff.

 

(Pfingst-)Montag-Lunes, 24. Mai 2010, Villafranca de Bierzo – La Faba,
25,8 km

Heute ist es etwas kühler als die Vortage, einige Wolken verdecken ab und zu die Sonne. Zu Beginn laufen wir einige km an der Landstraße entlang (da wo Hape Kerkeling sich so aufregte). Aber es ist (noch) wenig los da die neue Autobahn einige LKW´s schluckt. Später wird es aber wesentlich mehr (ich glaube die Autobahn ist noch nicht ganz fertig), so entschließen wir uns die Straße zu meiden. Steigt geht es etwas bergauf, Günther entscheidet sich in einer Bar in Portela nun langsamer zu gehen. So sind wir wieder zu zweit. Der letzte Anstieg nach La Faba – unserem heutigen Ziel mit der schwäbischen Herberge -  ist sehr knackig und steil. Die Herberge ist sehr schön,  super sauber und begrüßt werde ich von einer Frau aus Sigmaringen die im Mai ihren Dienst als Hospitalero hier tut. Sie ist doch etwas enttäuscht dass ich als Schwabe kein Gedicht eines schwäbischen Dichters weiß, dafür hätte ich mir die Übernachtungsgebühr gespart ;-)

Wir kochen Spaghetti mit selbst gemachter Tomatensoße mit Vino. In der Bibliothek der Herberge sehe ich ein Buch mit Engelsgeschichten und entdecke Jonathans Taufspruch „Denn er hat seinen Engeln befohlen dass sie dich behüten auf all deinen Wegen“.

Abends gehen viele – auch ich – in die Pilgermesse in dem kleinen Kirchlein direkt neben der Herberge. Die Andacht wird von einem Mönch gemacht, die andere deutsche Hospitalero übersetzt ins Deutsche. Geistlich war diese Andacht ein Highlight auf meinem Camino: Zu Beginn lässt er eine brennende Öllampe durch die Reihen gehen und jeder darf für sich oder laut seine Erfahrungen und Wünsche auf dem Camino sagen (Jesus Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt“ ist Jule´s Taufspruch). Danach gibt es von acht Freiwilligen Pilgern eine gegenseitige Fußwaschung, so wie es Jesus seinen Jüngern auch gemacht hat. Einige Gedanken zum Bibelspruch „Ihr seid das Salz der Erde“ schließt ab mit einem Kreis um den Altar. Dabei halten wir uns an den Händen und beten gemeinsam das Vaterunser. Wir Deutschen brauchen doch etwas länger als die Spanier ;-)

Beim Aufschreiben fällt mir auf dass heute Pfingstmontag ist, und ich habe beide Tausprüche meiner Kinder gelesen und gehört. Das ist mein persönliches Pfingstwunder ;-)

 

Dienstag-Martes, 25. Mai 2010, La Faba – Triacastela, 27 km

Eigentlich wollten wir etwas später los, aber um 05.00 Uhr kruschtelt schon der erste und fliegt beinahe aus dem Bett. So halte ich noch bis kurz nach 06.00 Uhr aus. Um 07.00 Uhr laufen Alex und ich los und überqueren den Grenzpass nach Galizien. Zuerst gehen wir relativ steil nach oben bis wir nach ca. 1 Stunde O`Cobreiro erreichen. Frühstücks-Caffe-con-leche mit einem riesigen Stück gerührten Kuchen. Wir haben einen schönen Sonnenaufgang und die Landschaft ist schön wie im Hochgebirge und grün. Danach geht´s 15 km auf und ab, von 1.300 Höhenmetern auf 665 Höhenmetern bis Triacastela. Zwischendurch schüttet es, meine Hose ist so nass wie nie auf dem Camino, der normale Weg ist gesperrt und wir müssen eine Umleitung laufen. So etwas hügeliges habe ich in Deutschland noch gar nicht gesehen.

Wir haben in Triacastela im „Berce do Camino“ ein 6er-Zimmer für uns allein. Abends kochen wir uns Rührei mit Schinken und quatschen noch mit Benni aus Düsseldorf und Mice aus Kansas.

 

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